Holle-Labyrinth & Nationalpark Hainich: Ein spontanes Abenteuer

Spontane Planänderung führt zu magischen Momenten

Ursprünglich hatten wir den Großkaynaer See bei Leipzig als Ziel ins Auge gefasst. Doch angesichts der vierstündigen Fahrt von Dortmund aus und unserem späten Nachmittagsstart entschieden wir uns für eine entspanntere Alternative.

Wir beschlossen, unterwegs einen gemütlichen Übernachtungsplatz zu finden. Dies sollte uns die Möglichkeit geben, unsere „Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen“ – ein Begriff, dessen Bedeutung wir im Laufe unserer Reisen noch öfter begegnen sollten.

Diese spontane Entscheidung führte uns zu unerwarteten Entdeckungen: dem mystischen Holle-Labyrinth und dem beeindruckenden Nationalpark Hainich. Manchmal sind es gerade die ungeplanten Abstecher, die zu den schönsten Erlebnissen führen.

Die Suche nach dem perfekten Nachtplatz

Wenn wir aus dem Ruhrgebiet raus sind, suchen wir uns meistens Landstraßen zum Fahren aus – das ist einfach entspannter und schöner anzusehen. Nach einer zweistündigen Fahrt beschlossen wir, am Naturpark Meißner einen Parkplatz zu finden. Dass das nicht immer so einfach ist, lernten wir auch an diesem Abend, aber Beharrlichkeit zahlt sich aus.

Da wir aus einer großen Stadt mit sehr vielen Umgebungsgeräuschen kommen, haben wir es auf unseren Fahrten gerne sehr ruhig des Nachts. Deshalb waren die ersten zwei Stellplätze, die wir angefahren hatten, nicht optimal. Eine nicht ganz öffentliche Straße brachte uns schließlich zu einem Parkplatz an der „Stinksteinwand“. Ja, heißt wirklich so! 😊

Den wollten wir dann aber auch nicht, da der Name Programm war. Also fuhren wir noch einige hundert Meter weiter bis zu einer kleinen Seitenstraße – und da entdeckten wir das Holle-Labyrinth.

Die Nacht am mystischen Holle-Labyrinth

Was genau das Holle-Labyrinth sein sollte, wussten wir auch nicht. Eine Tafel neben dem Zugang zum Labyrinth versprach Aufklärung: Das Holle-Labyrinth ist eigentlich kein Labyrinth im klassischen Sinne, da man sich dort nicht verlaufen kann.

Vielmehr dient es der Kontemplation und Einkehr zum inneren Selbst. Der Aufbau dieses Ur-Labyrinths ist quasi seit Menschengedenken bekannt: Man schreitet den Pfad ab und kommt immer weiter zur Mitte. In der Mitte kann man dann innehalten, sich etwas wünschen, beten oder einfach nur meditieren.

Der Ausblick vom Labyrinth auf die Landschaft war einfach grandios!

Ausblick vom Holle-Labyrinth

Wir waren sofort begeistert von der irren landschaftlichen Umgebung und der mystischen Atmosphäre.

Leider spielte das Wetter nicht so richtig mit – es war sehr regnerisch. Trotzdem gingen wir das Holle-Labyrinth ab und ließen die besondere Stimmung auf uns wirken. Danach begaben wir uns zur wohlverdienten Ruhe.

Der Nationalpark Hainich

Am nächsten Morgen war es leider immer noch sehr bewölkt und regnerisch, sodass wir beschlossen weiter der Sonne entgegen zu fahren. Der Nationalpark Hainich mit einer Fuchsfarm klang wie ein lohnendes Ziel und so kamen wir dort nach einer Stunde fahrt auf einem großem Wanderparkplatz an. Es war bis auf drei geparkte Autos nicht viel los, deshalb beschlossen wir erst einmal dort zu bleiben und die Gegend zu erkunden, da viele Schilder von der UNESCO tolle Erlebnisse ankündigten.

Der Erlebnispfad Brunstal hat einen tollen Namen, allerdings wurden wir hier ein bisschen enttäuscht, denn eigentlich gab es nur einen etwa halbstündigen Rundwanderweg durch den Wald mit ein paar Stationen, wo schlaue Sprüche an der Tafel standen. Die UNESCO sollte aber auch am nächsten Tag noch ein Rolle spielen. Dazu aber später mehr…

Aufenthalt am Nationalpark

Da die Sonne am Nachmittag sehr schön schien, beschlossen wir vor unserem Camper Tisch und Stühle rauszuholen und uns etwas zu entspannen. Wir erkundeten weiter die Umgebung und entdeckten eine extrem liebevoll gestaltete Gaststätte gleich neben dem Parkplatz. Diese war allerdings geschlossen und es war niemand da. Auf einem Schild stand, dass die Gaststätte wegen Personalmangel geschlossen ist und das ein Nachpächter gesucht wird.

Wir beschlossen, auf dem Parkplatz etwas zu verweilen, da es wieder anfing zu Regnen. Wir ruhten uns ein bisschen aus und haben uns dann in die Sonne gesetzt und Musik gemacht.

Wir spielten also zwei bis drei Songs, als vom nachbarschaftlichen Gaststättenbereich der Besitzer zu uns kam und uns begrüßte. Er sagte uns, dass hier ab und zu Wächter von der UNESCO rumkommen, um zu kontrollieren, dass hier keiner Wild campt. Unglaublicherweise legte er uns den Schlüssel von den sanitären Einrichtungen der Gaststätte auf den Tisch und erlaubte uns, diese bis morgen zu nutzen. Des Weiteren sagte er, dass wenn wir mit der UNESCO Probleme bekommen sollten mit dem Stellplatz, wir einfach auf dem Gaststättenhof parken sollen. Wow, das war wirklich sehr nice.

Weiterführende Links

https://www.werra-rundschau.de/lokales/meissner-berkatal/holle-labyrinth-lockt-besucher-hohen-meissner-6292429.html